Sebastián Velasco Navarro Burgos wurde 1988 in San Sebastián im Baskenland geboren und malt, wie man so schön sagt, seitdem er ein kleines Kind war. „Schon als Kind zeichnete ich wahnsinnig gern und als Teenager begann ich mit Freunden aus der Nachbarschaft in Burgos auf der Strasse zu malen. Vor allem neben den Bahngleisen sprühten wir bunte Graffitis. Street Art gefällt mir vor allem deshalb, weil es mir erlaubt in großen Formaten zu arbeiten und im Gegensatz zur Arbeit im Studio komme ich dabei mit vielen Menschen in Kontakt. Es entsteht so gut wie immer ein Dialog zwischen mir und den Kollegen, die ebenfalls als Straßenkünstler arbeiten und den Zuschauern. Ich mag die Zusammenarbeit mit Freunden und habe so die Gelegenheit mich mit ihnen zu treffen, zu reisen und neue Orte zu sehen.“
Vor einigen Jahren hat er für sich den Künstlernamen Sebas Velasco gewählt und lebt und arbeitet in Bilbao, wo er auch seine Ausbildung als Maler und Illustrator an der Universität des Baskenlandes machte. 2013 gewann er ein Stipendium für junge Künstler in Córdoba und begann sein Projekt around the wall zu entwickeln. Seine Arbeit als Maler wurde in den vergangenen Jahren mit mehreren Preisen ausgezeichnet und er konnte seine Werke bereits in vielen Galerien Spaniens, in Deutschland und den USA ausstellen. Parallel dazu arbeitet er seit 2004 regelmäßig als Straßenkünstler und bemalt mit seinen faszinierenden Bildern alle möglichen Hauswände in vielen Städten Europas.
Die Inspiration dafür holt er sich laut seinen Aussagen von der Strasse. Nachdem sich der Künstler in diesem Jahr bereits mit imposanten Wandbildern in Valencia, Kiev, Rijeka im schönen Kroatien und Prag verewigt hat, ergänzt nun ein weiteres Bild die Openair Galerie von Puerto de la Cruz. Entstanden ist die Wandmalerei für das Festival Periplo, das vom 10. – 16. Oktober 2016 stattfand.
Wie in vielen seiner Arbeiten verbindet Velasco auch bei diesem Bild ein Portrait und die nächtliche Stadt miteinander. In der Regel versieht der spanische Künstler seine Werke mit englischen Titeln, dieses Mal entschied er sich für einen deutschen Namen und nannte die Komposition Rebellion der Träumer. Vielleicht dachte er dabei an die deutschen Touristen in der Stadt? Erkennt ihr die Häuserlandschaft?
Der bärtige Mann mit der Schildkappe blickt recht nachdenklich auf das nächtliche Puerto de la Cruz. Er ist ein Symbol für die Jugend und die vielen Möglichkeiten, die sich für die junge Generation gerade an diesem Ort bieten. Auf der linken Seite sieht er eine Stadt mit typisch kanarischer Architektur und den beleuchteten Turm der Kirche und rechts von ihm wachsen die zwei großen Wolkenkratzer im Schein der mit grellen Neonlichtern beleuchteten Tankstelle in den Himmel.
Auf diesem Mural handelt es sich nicht nur um Wohnhäuser für die Menschen in der Stadt sondern hauptsächlich um Hotels und Ferienwohnungen. Viele dieser Gebäude wurden als Folge des touristischen Aufschwungs praktisch aus dem Boden gestampft und haben den ursprünglichen Charakter und die Umgebung für immer verändert. Sebas Velasco wollte mit seinem Wandbild den Einfluss der Touristen auf die Entwicklung und die Traditionen der Kanarischen Inseln festhalten. Auch wenn bei dieser Entwicklung einige Wunden geschlagen worden sind, hat der vielleicht verträumte Mann einen wunderschönen und weiten Blick über die nächtliche Stadt, oder?
•*¨*•❥ Übrigens – auf der Checkliste für seine Arbeit steht sein MP3 Player an erster Stelle und bei dem jungen Mann, der hier verewigt ist, handelt es sich um einen Freund des Malers.
P.S.: Periplo ist die Beszeichnung für das Festival Internacional de Literatura de Viajes y Aventuras in Puerto de la Cruz