Bunte Sommerwiesen sind ohne Mohnblüten nur halb so schön. Die zarten Blüten der kurzlebigen Blume sind irgendwie die roten Tüpfelchen auf dem I, oder? Auf Teneriffa gibt es noch eine besonders schöne Art von Mohnblumen. Er leuchtet dottergelb bis orange und verändert von April bis Mai eine ganze Landschaft. Ihr habt vielleicht schon davon gehört, aber ihr könnt euch bestimmt nicht vorstellen, wie schön das ist – und genau deshalb zeige ich euch heute einige Fotos von dieser traumhaften Frühlingslandschaft.
Der Kalifornische Goldmohn hat es sich zwar auch auf Gomera und Fueteventura gemütlich gemacht, aber als Hauptbühne für sein Schauspiel hat er eine bestimmte Landschaft auf Teneriffa ausgewählt. In der Gegend bei Arafo, an den Hängen des Cumbre Dorsal und auf den Wiesen Richtung Vilaflor bestimmen um diese Zeit sattgelbe Wiesen, Strassenränder und sogar Felswände mit bunten Farbtupfern das Bild.
Wir haben dieses Mal den Weg über La Laguna und Esperanza gewählt, denn ein paar Kilometer nach dem kleinen Ort gibt es die Abzweigung Richtung Arafo und genau dort, an dieser Kreuzung beginnt die Welt des Goldmohns.
Die zarten weißen Blüten der Sträucher und Margeriten, sattes Grün am Straßenrand, dahinter der dunkle Wald und strahlend blauer Himmel, eine schönere Landschaft kann es im Frühling gar nicht geben. Es wirkt einfach märchenhaft!
Einige Höhenmeter weiter unten haben uns dann aufziehende Nebelschwaden die Suppe ein bisschen versalzen, aber zu diesem Zeitpunkt hat wenigstens noch der blaue Himmel mit gespielt. Ein paar Kurven weiter, war es damit dann auch vorbei.
Bei diesem Mohn handelt es sich um einen Immigranten, denn irgendwann ist er auf den Kanarischen Inseln sozusagen eingewandert oder besser gesagt eingeschleppt worden. Seine Heimat ist in Kalifornien und dass er heute in vielen Ländern der Welt zum Teil als Unkraut wächst, sind mit größter Wahrscheinlichkeit die Goldsucher schuld. Als der Traum des Kalifornischen Goldrauschs für die meisten Männer aus geträumt war, verließen viele von Ihnen mit dem Schiff Kalifornien. Sie schifften sich in San Francisco ein, um ihr Glück in Chile, Neuseeland und Australien zu suchen. Die Schiffe nahmen Sand von San Francisco als Ballast mit und es wird vermutet, dass sich der Mohn so auf der Welt verbreitete.
Seit 1903 ist der Kalifornische Mohn offiziell die Staatsblume von Kalifornien. Seine goldenen Blüten wurden ein Symbol für den Golden State und am 6. April wird in Kalifornien der California Poppy Day gefeiert.
Der Kalifornische Mohn, mit dem botanischen Namen eschscholzia californica wird auch noch Kalifornischer Kappenmohn oder Goldmohn genannt. Die Spanier nennen die Blume amapola amarilla und es gibt noch eine lustige Bezeichnung für die zarte Blume. Wegen der Form der Knospen, aber auch wegen ihrer Wirkung gegen Schlaflosigkeit, wird sie oft liebevoll Schlafmützchen genannt. Da sich die Knospen mit dem Sonnenlicht öffnen, findet man sie während des Tages nur mit ein bisschen Glück. Ich finde, die Knospe könnte man wirklich mit einer Schlafmütze vergleichen – oder vielleicht eher mit einem spitzen Hut für die sieben Zwerge?
In ihrer alten Heimat Kalifornien und Mexiko wurde sie früher von den Indianern als Heilpflanze genutzt. In der Homöopathie und in der Medizin werden noch heute die Substanzen dieses Mohns verwendet, denn sie fördern den Schlaf und haben eine leichte krampflösende und schmerzstillende Wirkung. Aber niemand sollte selbst damit herum experimentieren, denn die ganze Pflanze ist an und für sich giftig! Der Kalifornische Goldmohn war sogar die offizielle Giftpflanze des Jahres 2016.
Weil ich heute für meine vielen Fotos zu wenig Text habe, zeige ich euch hier noch ein paar Bilder von unserem Ausflug. Ihr müsst nur ein Foto anklicken, dann könnt ihr euch die Galerie in Ruhe ansehen. Viel Spass – und vielleicht bekommt ihr ja Lust auf mehr …
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Du hast wieder wunderschöne Bilder gemacht . Wenns den Mohn als Samen geben würde , ich glaube ich würde Ihn verteilen. Ein schöner Bericht. Liebe grüße zu Euch droben
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Zu uns da droben? Wo seid ihr denn? Ich bin mir sicher es gibt Samen von diesem Mohn, manche haben ihn ja auch in Deutschland im Garten …
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wunderschöne Fotos :))
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danke ❤
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