Wenn wir im Süden der Insel unterwegs sind, fahren wir ganz gerne nach Las Galletas, einem kleinen Ort einig Kilometer von Los Cristianos entfernt. Auf dem Weg dort hin, haben wir schön öfter das Schild Palm Mar gesehen, aber meistens hat die Zeit für einen Abstecher nicht gereicht. Oder der Hunger war zu groß. Dieses Mal war die Neugier größer, also sind wir am Kreisverkehr rechts abgebogen und waren ganz gespannt, was uns am Ende der Straße erwarten würde.
Nach kurzer Zeit begrüßte uns ein weißer Bogen über die Strasse und rechts und links parkten Autos über Autos. Aber weit und breit kein Mensch zu sehen. Palm Mar hätte ich eigentlich mit Palmenmeer übersetzt, aber außer ein paar amerikanischen Palmen am Strassenrand konnte ich weder ein Meer aus Palmen noch besonders viel Grün entdecken. Irgendwie herrschte hier eine eigenartige Stimmung, so viele Häuser, Rohbauten, geparkte Autos, aber sonst absolute Ruhe.
Als wir an der Küste angekommen sind, änderte sich daran auch nicht wirklich etwas. Wir haben also unser Auto abgestellt um die Gegend wenigstens ein bisschen zu erkunden. Am Strand sahen wir eine sogenannte Beach Bar mit eleganten, weißen Liegen, doch die Umgebung rund herum könnte einen Großputz vertragen. Gar so einladend fand ich diesen Teil der Küste nicht wirklich.
Vielleicht müssen wir uns beim nächsten Besuch aber nur ein bisschen mehr Zeit nehmen um die Umgebung noch ein bisschen besser zu erkunden. Der erste Blick kann ja immer ein wenig einseitig sein und täuschen.
Eines ist schon einmal sicher – von hier hat man einen tollen Blick nach Los Cristianos und die Kinder am Strand können auch in aller Ruhe in der steinernen Landschaft spielen. La Playa de la Arenita, ein noch vollkommen natürlicher Strand mit mehr Steinen als Sand, mit ständig leise schwappenden Wellen und vielen, verschiedenen Blautönen.
Zum Schwimmen ist das Meer hier wahrscheinlich nicht besonders gut geeignet, doch bei Ebbe soll man in den stehenden Pfützen Muscheln, Schnecken oder sogar Seesterne beobachten können.
Neben einer riesigen Ferienanlage entdeckten wir einen runden Steinturm, der mich irgendwie an ein Castillo erinnerte. Die Fenster der Geschäfte entlang der Strasse waren alle verklebt und ohne Leben und der steinerne Turm, das Castillo del Palm Mar entpuppte sich als Kläranlage. Zumindest dem Geruch nach zu schließen.
Hier endet diese eigenartige Siedlung. Links der Straße Urlaubsdomizile und rechts davon beginnt das Naturschutzgebiet, la Reserva Natural Especial Malpaís de Rasca. Deshalb werden wir mit Sicherheit noch einmal hier her fahren, denn eine Wanderung zum Leuchtturm steht definitiv noch auf meiner Liste.