Schicksal ist, wenn man etwas findet, was man nicht gesucht hat und dann feststellt, dass man nie etwas anderes wollte. Und dann gibt es da noch den Zufall, der immer zuschlägt, wenn ich meine Fenster putze. Endlich strahlende Fensterscheiben, durch die man wieder die Blumen im Garten sehen kann ohne Regentropfen? Das geht gar nicht! Also, bei mir sorgt Petrus regelmäßig dafür, dass es spätestens einen Tag nach meiner Schwerarbeit nass vom Himmel tropft. Das ist einfach so, keine Ahnung warum …
Eigentlich kann das aber gar kein Zufall sein, ist es also mein mir zugedachtes Schicksal? Gibt es überhaupt einen Unterschied zwischen Schicksal und Zufall? Das ist jetzt eine kniffelige Frage, denn da müsste ich erst einmal wissen, ob irgendjemand oder irgendetwas mein Leben lenkt, oder ob alles im Leben einfach zufällig geschieht. Sind wir nur Figuren auf einem Brettspiel und irgendwer würfelt um unsere Abenteuer im Leben? Streut uns jemand ganz bewusst Sand und Steinchen auf den Weg? Gibt es überhaupt eine höhere Macht und auf welchem Planeten könnte sie sitzen? Oder gestalten doch wir selbst unser Erdenleben? Haben die einen einfach Pech und die anderen Glück? Kann ich wirklich zum richtigen Zeitpunkt am exakt richtigen Ort sein oder hängt Glück doch an einem seidenen Faden?
Das Blöde an der ganzen Sache ist, dass ich keine Ahnung habe, ich werde es nie wissen. Wie oft passieren Dinge, die wir gar nicht schön finden – und wir nehmen es einfach hin. Warum? Wahrscheinlich weil es meistens bequemer ist, nichts zu ändern und sein Schicksal einfach mit einem Schulterzucken zu akzeptieren. Zufall oder Schicksal, Sein oder Nichtsein – das ist hier die Frage, casualidad o destino, ser o no ser, esta es la cuestión. Ich glaube eher daran, dass es im Leben Zufälle gibt, die Schicksal spielen können.
Zufall oder Schicksal – Schicksal oder Zufall, was ist Ursache, was Wirkung oder könnten beide Begriffe sowohl Ursache als auch Wirkung sein, je nachdem von wo aus und wann ich den Vorgang betrachte. Dein Beitrag wirft außerdem sehr viele unterschiedliche Fragen auf. Selbst wenn man sich nur auf eine Frage konzentrieren würde gäbe es darauf keine allgemeingültige Antwort. Dann wäre noch die Frage zu klären: „Von wem könnte ich am ehesten eine Antwort akzeptieren – vom gläubigen Christen, vom Wissenschaftler oder gar vom Philosophen?“ Und auch eine, für den Fragesteller gültige und somit passende Antwort, wäre lediglich eine Momentaufaufnahme da wir in einer dynamischen Realität leben. Einstein sagte: „Realität ist nur eine Illusion, allerdings eine sehr hartnäckige.“ Und die Quantenphysik lehrt uns: „Was ist wirklich da, wenn keiner schaut?“
Danke für deinen „zufällig“ erstellten Beitrag denn er erscheint für mich „schicksalhaft“.
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danke für deine tollen Zeilen! Weißt du, meine Gedanken, die ich nieder schreibe sind eigentlich eher Gedanken als Erklärungen oder gar Lösungen. Sie ziehen durch meinen Kopf und hinterlassen ein paar Fragen oder bieten eine Antwort an – und diese Gedanken schreibe ich dann auf …
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