Wenn man den Namen El Guincho hört, denkt jeder wahrscheinlich automatisch zuerst an den Tunnel der zwischen Icod de los Vinos und Garachico liegt. Ich kann mich noch gut daran erinnern, dass uns vor über zehn Jahren ein Deutscher erzählt hat, dass dieser Tunnel nur wegen der Zufahrt für einen Golfplatz gebaut werden würde. Das war natürlich ein Märchen und die Fertigstellung hat eine kleine Ewigkeit gedauert aber irgendwann ist er doch fertig geworden und heute ist er ein fester Bestandteil der Bundesstrasse.
Der kleine Ort El Guincho liegt seitdem unbeachtet an der alten Strasse und wie in allen Orten, an denen die Hauptstrassen vorbei führen, ist Ruhe eingekehrt. Guincho ist genau genommen ein Ortsteil von Garachico und hier leben so wenige Menschen, dass es nicht einmal eine Grundschule gibt. Die Siedlung liegt in einer traumhaften Gegend, in einem Meer von Bananen und doch direkt an der Küste. Es gibt eine moderne Kirche, einen Spielplatz für Kinder und einem Fussballplatz.
Am Rand der Bananenplantagen steht auf einem erhöhten Platz diese kleine Kapelle, la ermita de Los Ponte. Sie gehört zum Anwesen der Familie Ponte, die auch das Hotel Rural El Patio betreibt und ihre Türe wird angeblich nur einmal im Jahr geöffnet. Am ersten Sonntag im September wird die Jungfrau aus der Kapelle in einer Prozession zur Kirche getragen.
Der Name der Siedlung leitet sich übrigens von einem stolzen Vogel ab. Der Fischadler wird auf den Kanarischen Inseln nicht águila pescadora sondern el guincho genannt.
Als wir am Montag nach Garachico gefahren sind, haben wir eine Ausnahme gemacht und sind nicht durch den Tunnel gefahren sondern kurz davor in den Ort abgezweigt.
Die alten Häuser schmiegen sich an den Strassenrand und die Strasse, die direkt Richtung Küste führt, geht steil bergab. Am Ende der Strasse ist ein kleiner Platz und rechts und links sind ein paar Parkplätze eingezeichnet. Mit dem Auto geht es hier nicht mehr weiter. Wir haben also das Auto stehen gelassen und sind zwischen den Häusern Richtung Natur marschiert – und was soll ich sagen, es hat sich ausgezahlt!
Nach dem letzten Haus auf der rechten Seite sind wir rechts abgebogen und eine kurze Strecke auf einem schmalen Weg zwischen grünen Sträuchern Richtung Meer gegangen. Playa del Guincho oder Playa la Consolación wie er auch genannt wird, liegt versteckt zwischen den Bananenfeldern und von oben fast nicht zu erkennen.
Am Ende geht es über eine gemauerte Stiege steil nach unten und landet in einer kleinen Bucht. Früher soll hier einmal ein kleiner Hafen gewesen sein, doch davon ist heute nichts mehr übrig geblieben. Na ja, vielleicht erinnert die kleine Bootshütte am Rand noch ein bisschen daran.
In den Sommermonaten ist dieses Plätzchen mit Sicherheit ein wundervoller Ort zum Schwimmen. Die hohen Felsen schützen vor Wind und Wellen und unter der Woche könnte man mit viel Glück ziemlich alleine und ohne Trubel in die Fluten tauchen.
Bei unserem Ausflug habe ich auch diese Fotos gemacht. Wir sind nach dem Strand von El Guincho den Weg Richtung Bananenplantage hinauf gestiegen und am höchsten Punkt hat man diesen Blick auf das Städtchen Garachico. Von hier aus gesehen sieht das Städtchen ganz anders aus. Der neue Hafen liegt im Vordergrund und der Kirchturm mit der typischen Kuppel versteckt sich irgendwo hinter den Häusern der Innenstadt.
•*¨*•❥ hier sind noch ein paar Fotos für euch … Ach ja, das hätte ich fast vergessen, in der Cofradia, die direkt an der Strasse liegt, kann man gut essen – und das mit einer sagenhaften Aussicht auf die Küste
Toller Bericht. Werden es auch einmal erkunden.
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