Icod de los Vinos, Donnerstag 26. Oktober 2017
Der Kürbis, la calabaza, wächst und gedeiht auf Teneriffa das ganze Jahr über hervorragend und fast überall. Ich habe heute an unserer neuen Pflanze nicht nur schöne Blüten sondern auch schon einige kleine Kürbisse entdeckt. Es wird zwar noch ein paar Monate bis zur Ernte dauern, aber das macht gar nix. Die Zeit verfliegt sowieso wie im Flug, el tiempo pasa volando.
Der Kürbis als eine der ältesten Kulturpflanzen der Erde ernährt den Menschen schon seit Jahrtausenden. Prähistorische Funde von Kürbissamen lassen sich sogar auf die Zeit um 10.000 vor Christus zurückdatieren. Kürbisse sind auch viel älter als Mais und Bohnen und die Indios in Mittelamerika sollen bereits zu Kolumbus Zeiten eine perfekte Mischkultur damit betrieben haben. Der starke Mais gab der kletternden Bohne Halt und der Kürbis sorgte mit seinen Blättern dafür, dass das Wasser nicht zu schnell verdunstete. Eine perfekte Lebensgemeinschaft, oder?
Nach der Entdeckung Amerikas sollen die Samen einiger Arten durch Seefahrer an die europäischen Fürstenhöfe und in die Klostergärten gekommen sein. In die Kochtöpfe der Europäer hat der Kürbis es allerdings lange nicht geschafft. Anders als in Amerika wurde er bis ins 20. Jahrhundert hauptsächlich ans Vieh verfüttert.
Meine Pflanzen haben allerdings noch das jugendliche Alter von drei Monaten und um welche Sorte es sich dabei handelt, weiß ich auch nicht. Ich habe einfach den köstlichen Kürbis, den wir von unserem Nachbarn bekommen haben, weiter vermehrt. Das gelingt ganz leicht – Kerne waschen, trocknen und wieder einsetzen. Fertig ist die aufwendige Aktion. Meistens dauert es nur ein paar Tage, bis die ersten neugierigen Blattspitzen der neuen Pflänzchen aus der Erde stupfen.
Kürbispflanzen sind Rekordhalter – sie entwickeln die größten Früchte der Erde. Zu so einem Riesen wird sich dieses Exemplar wahrscheinlich nicht entwickeln, doch die „Mutterfrucht“ konnte sich doch mit einer Länge von über vierzig Zentimetern brüsten. Für uns beide reicht diese Größe aber allemal und deshalb wurde das gute Stück auch schon geerntet und teilweise verspeist.
Auf meinem Menüplan stehen jetzt von der Kürbissuppe über den Kürbisstrudel auch Gulasch aus Kürbissen und Kürbiskuchen. Der Klassiker ist und bleibt aber die Suppe aus Kürbissen, verfeinert mit Kürbiskernöl aus der Steiermark, gerösteten Kürbiskernen und ein paar knusprigen Knoblauchcroûtons.
Trotzdem wäre es interessant einmal eine richtige Monsterfrucht in natura zu sehen, denn immerhin reicht die Größe dieser schmackhaften Früchte, je nach Sorte, von kaum birnengroß bis hin zu Riesenfrüchten von über einem Meter Durchmesser, über drei Meter Umfang und bis zu 150 Kilogramm. In Rekordfällen haben sie sogar über 500 Kilogramm Gewicht auf die Wage gebracht!
Ach ja, Kürbisse sind übrigens die größten Beeren der Welt! Stellt euch einmal eine Stachelbeere in dieser Größe vor! Marmeladekochen würde sich dann wohl in einer anderen Dimension abspielen …
Deine Kürbis-Infos sind nit nur interessant sondern kommen zum richtigen Zeitpunkt für mich. Die nächste Sachunterrichtsstunde in der 3.b verdanken meine 20 Schüler dir! 🎃🎃🎃 Danke sage ich! 😜😜😜😜 Herzlich. Teda
LikeGefällt 2 Personen
Ich sage doch – Kürbisse sind vielfältig verwendbar 🙂 Liebe Grüße und ein schönes Wochenende!!! Bussi Ingrid
LikeLike
Tolle Geschichte – vielleicht gibt es ja irgendwann „Kürbiskernöl de Icod“ !
Liebe Grüße aus dem Kernöl-Land v. Veronika
LikeGefällt 1 Person
wir haben immer wieder liebe Lieferanten die uns mit Nachschub versorgen. Es gibt nichts besseres als steirisches Kürbiskernöl! Liebe Grüße einer Kärntnerin auf Teneriffa
Ingrid
LikeLike
Liebe Ingrid, vielen Dank für die wieder so interessanten Infos. Ich lerne immer noch ein bisschen dazu. Liebe Grüße und einen schönen Abend, Dagmar
LikeGefällt 1 Person
ich hoffe bei euch ist es nicht zu heiß? Bei uns ist es angenehm warm, blauer Himmel und windstill. Dein Bericht über die Wanderung am Teide war toll! Danke auch dafür und liebe Grüße „ums Eck“ 🙂
Ingrid
LikeGefällt 1 Person