Icod de los Vinos, 8. Februar 2018, Donnerstag – jueves
Vor lauter Wetter hat die fünfte Jahreszeit, für mich fast unbemerkt, begonnen. Dabei sind wir schon mitten drinnen und in einer Woche ist der ganze Zauber auch schon wieder vorbei.
¡¡Santa Cruz ya tiene Reina!! Wenn die Königin, la Reina del Carnaval de Santa Cruz de Tenerife, einmal gewählt ist, kann so gut wie nichts mehr schiefgehen und seit heute Nacht steht fest, welche der dreizehn Schönheiten den Sieg davon getragen hat.
Auf Teneriffa wählt jeder Ort sein eigenes Thema für den Karneval. Magia – Magie, war das Motto für die Gala von Santa Cruz de Tenerife 2018.
Eine fantastische Geschichte, eine verwunschen Welt, bevölkert von Feen, Zauberern, guten und bösen Hexen, Einhörnern und Drachen, riesigen Bäumen und bunten Blumen.
Heiße Rhythmen, viel Humor und Gesang auf der Bühne und als ein kleiner Junge diesen Zauberwald betritt, begegnet er dort nicht nur den Kandidatinnen für das höchste Amt des Karnevals sondern auch Königinnen der vergangenen Jahre.
In diesem Märchen erfüllte sich ein Traum von Carmen Laura Lourido Pérez, denn sie wurde mit dem Kostüm Renacia, auf deutsch Wiedergeburt, das von Jorge González entworfen wurde, zur Königin des Karnevals von Santa Cruz gekrönt. Das wir dieses fantasievolle Kostüm überhaupt bewundern können, haben wir eigentlich indirekt dem Trinkwasser von Vilaflor zu verdanken, denn bezahlt, oder besser gesagt gesponsert, wurde die Kreation von Fuentealta.
Carmen Laura Lourido Pérez se ha coronado Reina del Carnaval de Santa Cruz de Tenerife 2018, en representación de Fuente Alta y con la fantasía ‚Renacida‘

la primera dama de honor – sozusagen die erste Hofdame der Königin
Über die närrische Zeit auf Teneriffa habe ich ja schon öfter geschrieben und deshalb habe ich hier einige Links dazu. Mehr Hintergrund zur Königin des Karnevals könnt ihr im Beitrag ¡¡Santa Cruz ya tiene Reina!! vom letzten Jahr nachlesen.
Vielleicht interessiert ihr euch für das eine oder andere Thema, die närrische Zeit besteht ja nicht nur aus bunten Kostümen, lustigen Masken und langen Umzügen.
Auf La Palma spielt sogar die Farbe weiß die Hauptrolle.
Am Dia de los Indianos versinkt die Hauptstadt unserer Nachbarinsel einmal im Jahr für einen Tag in einem weißen Traum aus Babypuder.
Vor allem im Norden von Teneriffa gab und gibt es viele alte Traditionen und Bräuche. Einige davon kennen wir nur mehr aus den Schriften der Historiker, andere Bräuche sind lebendig geblieben.
In Icod de los Vinos gibt es eine Schule, la Escuela Municipal de Folclore de Icod de los Vinos, in der die Schüler bewusst in der Vergangenheit wühlen. Dabei haben sie einen alten Faschingsbrauch, Mascarita – un Huevito, nicht nur ausgegraben sondern kurzerhand wieder zum Leben erweckt.
Mit ihrer Initiative haben die Schüler eine schönen Brauch und eine alte, längst vergessene Geschichte in die Gegenwart verfrachtet und der ganzen Stadt gezeigt, wie das Leben der Kinder vor vielen, vielen Jahren war.
Und dann sind da noch die Fische, die nie mehr schwimmen. Der Aschermittwoch, el Miércoles de Ceniza, ist auf der Insel ein sehr trauriger Tag, immerhin wird ein guter alter Bekannter der vergangenen Tage zu Grabe getragen.
Entierro de la Sardina – mit der Beerdigung der Sardine verabschieden sich die Tinerfinños trauernd und weinend von der fünften Jahreszeit. Damit ist der Karneval tot, es lebe der Karneval! ¡Viva el carnavale!
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