„Pessimisten finden zu jeder Lösung ein passendes Problem.“ sagt man. Mir gefallen Lösung besser. Probleme ergeben sich im Leben von selbst und man hat eigentlich schon genug damit zu tun, daraus das Beste zu machen, oder eine Lösung zu finden. Noch mehr Probleme? Darauf pfeif ich!

ein schöner Blick von La Gomera auf Teneriffa und den Teide
Eine ganz andere Bedeutung haben diese Worte auf einer kleinen Insel der Kanaren, La Gomera. Die Pfeifsprache, el silbo gomero, ist ein Verständigungsmittel der ganz besonderen Art. El Silbo kommt von silbar, das heißt soviel wie pfeifen oder zischen. Wenn man dieser gepfiffenen Unterhaltung zuhört, könnte man fast meinen, dass sich Vögel eine Geschichte erzählen. Aber urteilt doch selbst, klickt einfach auf den Link conversación Silbada, da könnt ihr eine lustige Kostprobe hören. Kommunikation funktioniert auch ohne Smartphone
La Gomera ist eine gebirgige Insel, mit tiefen Schluchten und keinem Telefon. Vor allem wenn die Hirten mit ihren Ziegenherden auf der Insel unterwegs waren, konnten sie den Gesprächspartner zwar sehen, ein Bildtelefon ist oder war also nicht erforderlich, aber sie konnten ihn nicht verstehen. Was also tun? Sollten sie etwa jedesmal die steilen Hänge hinunter klettern und sich den gegenüberliegenden Steilhang wieder hinauf quälen?
Die Bewohner der Insel Gomera haben sich etwas anderes einfallen lassen, sie haben eine Pfeifsprache entwickelt. Mit dieser gepfiffenen Sprache konnten sich jetzt alle ganz bequem von Tal zu Tal unterhalten. General Franco hat diese Art der Verständigung übrigens verboten – Verschwörungstheorien gab es schon immer.
In unserer heutigen, modernen und vor allem technischen Zeit wird die Pfeifsprache für die tägliche Kommunikation natürlich nicht mehr genutzt, aber die Sprache wird als wichtiges Kulturgut gehegt und gepflegt und seit 1999 auch wieder in den Schulen unterrichtet. Auf Gomera kann der Satz ich pfeif dir gleich etwas also eine ganz andere Bedeutung haben. Die pfiffige Sprache ist einzigartig in der EU und hat mit Sicherheit keine versteckten Nebenwirkungen wie Mobiltelefone sie haben. Sie ist kostenlos und umweltfreundlich, aber die vielen Handymasten in der Landschaft könnte man sich leider auch nicht mehr sparen. Aber eine schöne Vorstellung, das es so sein könnte, ist es trotzdem …
da denke ich einmal nicht an Mord … ;-))))
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Weltklasse.
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die Jungs und Mädels sind klar im Vorteil, nicht nur, wenn mal das Netz ausfällt 😉
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das sehe ich auch so 🙂 ob wir diese Sprache auch lernen sollten? Aber die Unterhaltung wäre dann wahrscheinlich eher ein Selbstgespräch …
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meinst du, weil „verpfeif dich“ dann eine neue Bedeutung bekommt? ;-)))
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sie pfiff auf ihn – und er verschwand?! 🙂
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