„Baby bitte mach dir nie mehr Sorgen um Geld, gib mir nur deine Hand ich kauf dir Morgen die Welt. Egal wohin du willst wir fliegen um die Welt, haun‘ sofort wieder ab, wenn es dir hier nicht gefällt …“

Los Rodeos – Flughafen Teneriffa Nord
Stell dir vor, es geht das Licht aus du kommst zum Flughafen und beim Check-in wird nicht nur dein Koffer gewogen, sondern du auch! Ihr sitzt sozusagen im selben Boot oder steht eben gemeinsam auf der Waage. Sollte das passieren, seid ihr wahrscheinlich einmal um die Welt gereist und ein gutes Stück von Europa entfernt, aber bei Hawaiian Airline ist das bereits Realität.
Geld regiert ja bekanntlich die Welt und deshalb lautet der logische Schluss einiger Fluglinien wie folgt: „Je schwerer das Flugzeug, umso höher ist der Treibstoffverbrauch.“ Deshalb zahlt man ja auch fürs Gepäck Übergepäck ein kleines Vermögen. Und genau aus diesem Grund ist es doch vollkommen logisch, dass übergewichtige Fluggäste mehr Kosten verursachen als schlanke, oder?
Bei einigen Fluglinien auf dieser schönen Welt wird bereits vor dem Einsteigen in den Flieger gewogen. Die Hawaiian Airlines stellt ihre Passagiere vor dem Flug zwischen Honolulu nach Pago Pago auf Amerikanisch-Samoa obligatorisch auf die Waage, denn auf dieser Strecke sollen angeblich dreiviertel der Fluggäste stark übergewichtig sein. „Da in letzter Zeit das Gesamtgewicht der Passagiere gestiegen sei, müsse man das Gewicht aller Fluggäste gleichmäßig in der Flugzeugkabine verteilen und daher wird die Sitzordnung erst beim Einsteigen geregelt.“ lautet die Erklärung der Fluggesellschaft – und gegen die persönliche Sicherheit kann ja niemand einen Einspruch machen.
Es wird bis jetzt aber nur gewogen und noch nicht kassiert – ebenso wie bei einer Fluglinie in Uzbekistan. Es soll eine reine Sicherheitsmaßnahme und Vorgabe des Flugzeugbauers Boeing sein. Außerdem wolle man dadurch Kerosin sparen – und das sei wiederum umweltfreundlich.
Bei Samoa Air tickten die Uhren ein bisschen anders, hier wurden die Fluggäste schon seit März 2013 wie Obst sehr individuell behandelt. Da kommt nicht nur das Gepäck auf die Waage, sondern auch der Fluggast selbst. Die kleine Fluggesellschaft des winzigen Inselstaats Samoa berechnete den Preis des Flugtickets aus dem Gewicht des Passagiers und des mitreisenden Gepäcks – und stieß damit, nach eigenen Angaben, auf positive Resonanz. Was mich irgendwie wundert, denn es gelten immerhin neunzig Prozent der Insulaner auf Samoa als dick. Fast die Hälfte der Männer und mehr als zwei Drittel der Frauen sollen fettleibig sein. Egal, wie es im wirklichen Leben sein sollte, hier zahlten übergewichtige Passagiere mehr als Leichtgewichte.
Ehrlich gesagt, damit könnte ich gut leben, denn dann dürften meine Koffer endlich ungestraft ein bisschen mehr wiegen. Ich finde es nämlich schon ungerecht, wenn vor oder hinter mir ein 140 Kilo Mensch eincheckt und ich für vier Kilo Übergewicht meines Koffers draufzahlen darf. Wenn zwei so gut beleibte Menschen mir dann auch noch den halben Sitzplatz streitig machen, ist das nicht wirklich lustig. Eines ist aber auch klar – in die Flugzeuge werden heute viel zu viele und zu schmale Sitze hinein gequetscht, je mehr Passagiere desto höher der Gewinn. Probleme beim Fliegen haben nicht nur dicke sondern auch
lange große Menschen! Qualität und damit für jeden Menschen bequemes Reisen steht auf der Punkteliste der Fluggesellschaften aber nicht an erster Stelle.
So schnell wird sich bestimmt nichts daran ändern, denn das Konzept der Minifluglinie ist gescheitert und sie hat ihren Betrieb im Herbst 2015 eingestellt. Auf Umfragen ist eben wirklich kein Verlass, denn wie eine Umfrage des Flugportals Skyscanner im Jahr 2009 unter seinen Nutzern ergab, stimmten weltweit rund 59 Prozent der Passagiere weltweit dem Preismodell „Je leichter der Passagier, desto niedriger der Preis“ zu.
Wie so eine Umfrage wohl heute aussehen würde? Ganz vom Tisch ist das Thema mit Sicherheit nicht, denn der Kreditkartenanbieter Mastercard hat ein System entwickelt, das die Größenangaben von Kleidungskäufen der Kunden speichert. Mit diesen Daten kann man leicht Rückschlüsse auf das Gewicht und die Größe ziehen – und dieses kostbare Wissen soll Mastercard angeblich den Fluglinien zur Verfügung stellen. Dafür wurde im Jahr 2015 ein Patent mit dem Titel „Airline-Sitz-Optimierung für Schulterbreite und Größe der Passagiere“ angemeldet.
Moral aus der ganzen Geschichte? Glaube keinen Umfragen – und Daten werden nicht nur von Facebook, amazon und Co. verscherbelt oder genutzt. Ich glaube, ich werde in Zukunft nur mehr Wäsche für Kleinkinder mit der Kreditkarte bezahlen …
Ich kannte mal jemanden der hat bei uns immer Lotto gespielt , er sagte , wenn er nach Seattle fliegt bucht er immer 2 Plätze für sich , um sich die guten Teppiche ein zukaufen . Der hatte an die 200 kg , wirklich kein Scherz , lg Claudia
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