Vielleicht habt ihr ja schon Fotos oder gar Videos von den Wellen, die gestern an die Küsten von Teneriffa gedonnert sind, gesehen? Unser Nachbarstädtchen Garachico hat es, wie vorhergesagt, wieder einmal voll erwischt. Deshalb wurde die Straße, die am Meer entlang führt auch bereits seit dem Nachmittag gesperrt. So waren zwar keine Menschen in Gefahr, aber die Häuser haben ziemlich viel ab bekommen.

Garachico sieht in der Küstenregion aus, wie wenn eine Bombe los gegangen wäre, überall liegen Steine und Trümmer, der Fußballplatz ist wohl noch das geringste Problem. Nicht nur die italienische Eisdiele ist völlig zerstört, die Naturgewalt hat ganze Arbeit geleistet …
Wie immer im Winter zeigt der Atlantik seine Kräfte – einmal mehr und dann wieder weniger. Alle Jahre wieder sind davon bestimmte Abschnitte der Küste davon betroffen und die gigantischen Kräfte des Wassers richten Schäden an. Das ist schlimm und ich möchte auch nicht in der Haut der Betroffenen stecken – aber es ist kein neuartiges Phänomen. Ich habe deshalb ein bisschen in meinem eigenen Tagebuch geblättert und da habe ich, fast auf den Tag genau, vor vier Jahren diese Einträge gemacht:
19. November 2014 Von außerordentlichen Schäden auf der Insel habe ich bis jetzt nichts gelesen. Klar, ab und zu sind schon kleine bis große Bäche über die Strassen geflossen, aber meistens sind die Wassermassen bald Geschichte. In Puerto de la Cruz war der Tunnel an einer der Einfahrtsstrassen für kurze Zeit gesperrt und auf der ganzen Insel plätschern die Wasserfälle über die Felswände.
In Icod hat sich auf der Straße vor dem Centro Medico ein See gebildet, der die Zufahrt unmöglich machte. Auf der Hauptzufahrtstraße zum Ortskern, Avenida Principes de España, bildete sich ebenfalls ein kleiner See und dadurch kam es zu ein paar Verkehrsbehinderungen. Unsere Besucher haben uns aber trotzdem gefunden. Am Abend ist mir dann noch dieses Foto untergekommen…

28. November 2014 Die Wetterwarnstufe für Regen, Wind und Wellen ist heute Früh auf rot erhöht worden. Rot gilt für die Inseln La Gomera, El Hierro und Teneriffa sowie für die Gipfelregionen von La Palma und Gran Canaria. Vor allem in den Bergen und an den Nordostküsten wird es voraussichtlich besonders stürmisch. Die Warnstufe ist derzeit bis Samstag 29. November, 10 Uhr geplant. Die heftigsten Böen werden in der zweiten Tageshälfte des Freitags und in der Nacht zum Samstag erwartet. Parallel dazu gilt weiterhin die Warnstufe Orange in allen anderen Bereichen der Kanaren. Die niedrigen Luftdruckwerte sorgen für sehr starke Luftströmungen; auf der Nachbarinsel La Gomera wurden 158 km/h Windgeschwindigkeit gemessen. Auch für Teneriffa ist die Alarmstufe rot ausgegeben. Gewarnt wird vor Orkanböen bis 130 km/h, vor ergiebigem Regen und Wellen bis 6 m Höhe. Letzte Nacht erreichte der Orkan beim Observatorium (2.370 m) einen Spitzenwert von 175 km/h.
Auch für Teneriffa ist die Alarmstufe rot ausgegeben. Gewarnt wird vor Orkanböen bis 130 km/h, vor ergiebigem Regen und Wellen bis 6 m Höhe. Letzte Nacht erreichte der Orkan beim Observatorium (2.370 m) einen Spitzenwert von 175 km/h.
Wir sind zum Glück gut davon gekommen, der Krug ist sozusagen an uns vorüber gegangen. Es hat zwar geschüttet was die Wolken hergaben, aber von einem Sturm haben wir nichts abbekommen. Auf dem Foto oben seht ihr die starken Wellen, die an die Küste von Garachico knallen. Auf der Umfahrungsstraße des kleinen Örtchens sah es ein bisschen anders aus – ziemlich nass, wenn ihr mich fragt.
Vor vier Jahren hat die Mauer des neuen Hafens ziemlich gelitten, doch dieses Mal gab und gibt es sehr viel mehr zum Aufräumen …