Was macht man an einem Weihnachtsfeiertag wenn die Sonne scheint und man nicht gar so weit fahren will? Richtig, man erkundet die Umgebung und sogar in unserer unmittelbaren Nähe gibt es noch immer Ecken und Plätze, die wir nicht kennen. Wir wollen einfach einen Spaziergang machen und wenn möglich irgendwo an der Küste…

In San Juan de la Rambla gibt es einen wunderschönen Charco, el Charco de las Lajas und in der Nachbargemeinde findet man den Charco del Viento. Aber die beiden kennen wir bereits, deshalb wollen wir dieses Mal den dritten im Bunde, den Charco Verde unter die Lupe nehmen. Ihr wisst nicht, was charcos sind? Na, dann erkläre ich es ganz kurz. Charco kann man mit Pfütze übersetzen, aber das hilft in diesem Falle nicht wirklich weiter, denn charcos sind immer größer als das, was wir unter Pfütze verstehen. Im Grunde genommen sind es kleine oder größere Naturschwimmbecken, die von den unterschiedlichen Lavaströmen geschaffen wurden. In diesen Becken kann man meistens sehr geschützt von den mächtigen Wellen des Atlantiks schwimmen und planschen.

Am bekanntesten sind wahrscheinlich die Naturschwimmbecken von Garachico, El Caletón. Dort sind es gleich mehrere Charcos, die teilweise mit Beton verstärkt wurden. Auf schmalen Wegen kann man durch die ganze Anlage gehen und da die Becken nicht gar so tief sind, ist das Meereswasser meistens angenehm warm und nicht so kalt wie draußen im Atlantik. Aber jetzt bin ich ein bisschen vom Thema abgekommen, denn wir sind auf dem Weg zum Charco Verde.

Am Anfang ist der schlottrige Weg noch relativ breit und führt immer gerade aus. Nach kurzer Zeit haben wir einen wunderschönen Blick auf San Juan de la Rambla und erkennen sogar die Treppen, die zum Charco de las Lajas führen. Der Ort sieht von dieser Seite ganz ungewohnt aus und die Küste dahinter kann ich nur erahnen. Schade, der Sand, den der Calima von Afrika mitgebracht hat, vernebelt uns ein bisschen die Sicht.

Weiter geht es entlang der Mauern einer Bananenplantage und es dauert nicht lange, dann windet sich der Trampelpfad über Stock und Stein durch die Landschaft.

Neben uns geht es ziemlich steil Richtung Meer, die Klippen fallen senkrecht in die Tiefe und tief unten schlagen die Wellen gegen die dunklen Felsen.

Ich kann gar nicht sagen, wie lange wie so dahin gegangen sind, denn wir sind immer wieder stehen geblieben und haben die Aussicht genossen. Das letzte Stück ist kurz aber felsig.

Eine kurze Kletterpartie über die Steine und wir sind am Ziel. Vor uns liegt ein vollkommen spiegelglatter kleiner Teich, der seinem Namen alle Ehre macht – das Wasser schillert wirklich in allen Grüntönen!

Hier herrscht eine ganz besondere Stimmung, die Felsen im Rücken scheinen kerzengerade in die Höhe zu gehen, vor uns liegt eine kleine, und vollkommen ruhige Wasseroberfläche und trotzdem hört man, wie die Wellen krachend und mit viel Getöse gegen die Felsen donnern.

Die Realität ist so nah – und doch so weit weg! Man könnte sich vorstellen, dass hier zwei verschiedene Welten aufeinander treffen. Ich spüre nur die warmen Sonnenstrahlen auf der Haut, nicht einmal ein Windhauch streicht durch die Luft und bis auf das Geräusch der Meereswellen herrscht absolute Ruhe. Kein Mensch weit und breit, obwohl wir nur einige hundert Meter von der Zivilisation entfernt sind. Ein schönes, wenn auch karges Flecken Erde…

Hallo.
Schöner Bericht über eine schöne und ruhige EckeTeneriffas. Besonders die Fotos mit den Spiegelungen gefallen mir gut.
Ich möchte aber dem Artikel noch eine Portion Vorsicht hinzufügen. Wer zum Charco Verde will, muss wirklich gut zu Fuß sein und auch gute Schuhe anziehen. Auf keine Fall sollte man in Badelatschen dort herumklettern. Auf den Felsen besteht Absturzgefahr! Ich finde diese Warnung wirklich wichtig.
Wer Lust auf eine etwas längere Wanderung in dieser Gegend hat, findet hier einen Vorschlag:
https://mitenerifeblog.wordpress.com/2018/01/09/der-teide-auf-meereshoehe/
Liebe Grüße, gerardo
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Anonymous war Elke Holler
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Sehr schön geschrieben und tolle Fotos daz.
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danke Elke – mir hat es sehr gut gefallen 🙂 Liebe Grüße!
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wunderbarer Bericht….wie immer liebe Ingrid
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danke Christine – bis bald!
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