Nach Europa wurde die Pflanze bereits 1804 durch Alexander von Humboldt von seiner Amerikareise mitgebracht. Deutsche Auswanderer wiederum sind schuld daran, dass der Weihnachtsstern bekannt wurde. Berühmt wurde der Weihnachtsstern dort, wo Stars geboren werden, in Hollywood!

Eigentlich war Albert Ecke aus Magdeburg 1902 auf dem Weg zu den Fidschi-Inseln. Der Lehrer wollte mit seiner Familie in Amerika nur einen kurzen Zwischenstopp auf seiner Reise einlegen. Doch wie so oft im Leben kam auch für ihn alles ganz anders und die Familie musste wieder in die Heimat zurück. 1906 machten sich die Eckes abermals auf den Weg in die Neue Welt und landeten schließlich in der Nähe von Los Angeles, in Hollywood. Albert Ecke kaufte Land und betrieb auf seiner Ranch Milchwirtschaft und den Anbau von Obst, Gemüse und Schnittblumen. Als Hollywood immer schicker wurde und die Grundsteuer stieg, siedelten sie sich mit ihren Betrieb südlich von Los Angeles an.

In dieser Gegend wuchsen rund um ihre Felder mehrere Meter hohe, rot blühende Stauden. Albert Ecke und sein Sohn Paul beobachteten, wie sich die großen Hochblätter der Pflanze zur Weihnachtszeit rot färbten und so kamen sie auf eine geniale Idee. Sie bauten das Gewächs auf ihren eigenen Feldern der Farm an um dann die Zweige in der Vorweihnachtszeit als frische Schnittblumen an Straßenständen zu verkaufen.
So kam es, dass deutsche Auswanderer namens Ecke, die frisch geschnittenen Zweige mit den roten Blüten auf dem Sunset Boulevard in Los Angeles als Weihnachtsblume verkaufte und damit großen Erfolg hatte. A Star was born, die Weltkarriere des roten Sterns begann! Weil sie die Blumen in der Vorweihnachtszeit besonders gut verkaufen konnten, nannten die deutschen Farmer sie kurzerhand Christmas Star, auf deutsch gesagt Weihnachtsstern.
Sie sind also schuld daran, dass die Poinsettie schließlich als Weihnachtsstern bekannt wurde.

Familie Ecke verhalf dem Weihnachtsstern zu seinem weltweiten Siegeszug. Die Idee von Paul Ecke, die Poinsettie als Zierpflanze für die Weihnachtszeit zu vermarkten, legte den Grundstein für den Erfolg des Unternehmens. Um die Pflanze als typische Weihnachtsdekoration zu etablieren, beschenkte er Fernsehstationen und Redaktionen von Frauenzeitschriften großzügig mit Weihnachtssternen und seine Rechnung ging auf. Der Anbau der mexikanischen Pflanze begann auf großen Feldern in Kalifornien, später wurde der Feldanbau durch Topfkultur ersetzt ergänzt. Die Stecklinge der so beliebten Pflanze wurden in alle Welt verkauft und auch heute noch produziert die Firma Eckes in der vierten Generation die beliebten Weihnachtssterne. Ich glaube, für Paul Ecke ist es rund gelaufen – er hat sein Ziel erreicht.
Aber wie kam eine Pflanze aus Mexiko in diese Gegend? Die Pflanze stammt doch aus den tropischen Laubwäldern Mittel- bis Südamerikas. Ganz einfach – der damalige US-Botschafter Joel Roberts Poinsett sah dieses Gewächs 1828 in Mexiko und er war von der Pflanze so begeistert, dass er einige Exemplare in die Vereinigten Staaten schickte. Später baute er auf seinen Feldern in South Carolina selbst Weihnachtssterne an und verschenkte Pflanzen an befreundete Gärtner. Ihm zu Ehren wird der Weihnachtsstern deshalb auch Poinsettie genannt. Von den privaten Gärten in die freie Natur war es nur ein kurzer Weg und im Laufe der Zeit verwilderte der Weihnachtsstern an vielen Stellen des Landes. Auch hier auf Teneriffa tauchen mittlerweile an allen möglichen und unmöglichen Stellen rote Farbklekse in der Landschaft auf und gehören im Grunde genommen fest zur weihnachtlichen Zeit.

Wir haben es Familie Ecke zu verdanken, dass es heute in den USA einen Poinsettia Day gibt. Seit dem Jahr 2002 wird damit an die Verdienste der Familie Ecke sowie den Namensgeber Poinsett erinnert. Der Poinsettia Day wird jedes Jahr am 12. Dezember begangen – und man schenkt sich einen kleinen Weihnachtsstern – Familie Ecke ist schuld!
Ihr wollt noch mehr über Weihnachtssterne wissen? Hier könnt ihr nachlesen..
Pingback: Legenden rund um den Weihnachtsstern | Teneriffa – InselLEBEN einmal anders …
Cooler Wissenshaufen, danke dafür! Ist Herr Ecke irgendwie verwandt mit „Eckes Edelkirsch“ und Fruchtsaft?
LikeGefällt 1 Person
Nein.
Peter Eckes (mit s, 1804-1873) gründete die heutige Eckes-Granini Group GmbH in Nieder-Olm in Rheinhessen und stellte zuerst Spirtuosen her (Chantré, Mariacron, Stroh Rum). Sein Sohn Ludwig Eckes (mit s) stellte dann um auf die Verkarktung von Fruchtsäften, die erste Marke war Hohes C. Heute gehört auch Rotkäppchen-Mumm zu dem Unternehmen.
Albert Ecke (ohne s) und sein Sohn Paul Ecke stammen aus Magdeburg. Sie bauten das Weihnachsstern-Imperium auf. Die Nachkommen Paul Ecke II und Paul Ecke III führten es fort, letzterer hat heute das grösste Patentrecht der Welt auf Weihnachtssterne.
LikeLike
Ist irre😄
LikeLike
wie Gerardo schon geschrieben hat – das „S“ macht den Unterschied 🙂 Liebe Grüße von der Insel und ein schönes Wochenende
Ingrid
LikeLike
Gute Hintergrundgeschichte über die Eckes und die Grundlage des Erfolgs!
Mehr zum Nachlesen auch hier:
https://mitenerifeblog.wordpress.com/2017/12/11/alle-jahre-wieder-der-cuetlaxochitl/
Liebe Gruss, gerardo
LikeGefällt 1 Person
Pingback: Alle Jahre wieder: Der Cuetlaxóchitl | Mein Teneriffa - Mi Tenerife