Die Sorgen der Anderen

In der Nacht hat es ein wenig geregnet, aber der Tag hat heute so schön mit blauem Himmel und Sonnenschein begonnen. Einfach traumhaft, aber um die Mittagszeit hat uns Petrus wieder einmal ein Schnippchen geschlagen, hat den Wolkenvorhang zu gezogen und die Heizung abgestellt. So ein Blödsinn! Jammern ist bekanntlich nicht das Klügste, damit ändert sich gar nix. Egal ob man sich übers Wetter oder über irgendetwas anderes ärgert. Man verplempert nur seine Zeit. Also – Kopf hoch und durch, jammern sollen die Anderen! Vielleicht bringt euch ja die nachfolgende Geschichte zum Nachdenken. Mir hat sie sehr gut gefallen, sie handelt von den Sorgen der Anderen…

Eine Frau war mit ihrem Schicksal unzufrieden; sie war ärmer als alle anderen Menschen. Das Brot reichte nie für ihre sieben Kinder. Ihr Mann war schon früh gestorben und hatte sie im Stich gelassen, sie war ganz alleine mit den Kindern und ihren Sorgen. Und so kam alles, wie es kommen mußte…

Eines Nachts, nach einem verzweifeltem Gebet, erschien ihr ein Engel, der ihr einen Sack gab und befahl, alle ihre Sorgen und Nöte hineinzuwerfen. Der Sack war fast zu klein um soviel Kummer, Sorgen und Ängste hinein zu packen. Aber der Engel nahm die Frau bei der Hand und führte sie, die stöhnend und vor sich hin schimpfend den Sack trug, in den Himmel. Oben angekommen, staunte die Frau nicht schlecht.

Den Himmel hatte sie sich in ihrer Fantasie ganz anders vorgestellt. Die Wolken waren nämlich keine zarten Wattebäusche sondern Sorgensäcke große und kleine Säcke und auf dem allergrößten dieser Säcke saß ein sehr ehrwürdiger alter Mann, der ihr aus der Kindheit, von Bildern her, noch irgendwie bekannt war. Dieser Mann kannte ihre Sorgen, denn er war derjenige, der sich jeden Tag ihre Gebete und Flüche angehört hatte. Er forderte sie auf, ihren eigenen Sack irgendwo abzustellen und dann erlaubte er ihr, alle anderen Säcke zu öffnen. Sie sollte sehen, was darin verborgen war. Sie müsste sich aber für einen der vielen Säcke entscheiden und ihn am Ende in ihr eigenes Leben auf der Erde mitnehmen.

Die Frau öffnete neugierig einen Sack nach dem anderen und fand Ärger, Probleme, bedrängende Konflikte, Langeweile und ähnliches mehr. Viele dieser Dinge kamen ihr fremd, andere bekannt vor und von anderen wusste sie nicht recht, ob sie sie schon einmal gesehen hätte oder nicht. Mühsam arbeitete sie sich durch die Menge, bis sie endlich zum letzten Sack kam. Langsam öffnete sie ihn, breitete den Inhalt vor sich aus und erkannte, dass es ihr eigener war. Sie stopfte alles wieder hinein, und als sie den Sack auf hob, kam er ihr viel plötzlich viel leichter als alle anderen vor. Plötzlich machte sie sich keine Sorgen mehr, ihre Schmerzen schmerzten sie nicht mehr. Stattdessen sah sie reale Missstände, objektive Drohungen und lohnende Ziele. Plötzlich sah sie die Welt mit anderen Augen…

Pride Sunrise von Robin Wight

Der Forscher Karl Pillemer, Professor für Humanentwicklung, wollte es genau wissen und fragte Menschen über 65 Jahre, was sie am meisten in ihrem Leben bereuen. Die meisten der Teilnehmer seiner Studie sagten ihm, dass sie bereuten, sich so viele Sorgen in ihrem Leben gemacht zu haben. Sie wünschten sich die Zeit zurück, die sie in Sorge verbracht hatten. Ihr Ratschlag fürs Leben ist erstaunlich einfach und direkt – Sorgen sind eine Verschwendung unserer wertvollen und begrenzten Lebenszeit. Ihr Tipp für ein glücklicheres Leben lautete daher, sich zumindest weniger zu sorgen. Ich bin mir sicher, das ist kein schlechter Ratschlag. Wie hat schon Mark Twain gesagt? „Ich bin in meinem Leben durch viele Katastrophen gegangen. Einige davon sind sogar passiert“.

Der Autor der Erzählung über die Sorgen von Anderen ist für mich leider unbekannt, soviel ich weiß, es soll eine orientalische Geschichte sein.

Über ARTlandya - der Blog

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