Das kleine Wörtchen NEIN

Ein langweiliger Tag – durch und durch. Am Vormittag strahlender Sonnenschein und blauer Himmel, aber jetzt ist der Himmel vollgestopft mit Wolken und die ersten Regentropfen tröpfeln auf die noch sonnenwarme Erde. Es ist grau in grau und ungemütlich. Da vergeht einem die Lust auf jede Arbeit und zum Glück habe ich mein Arbeitspensum heute bereits erledigt. Naja, fast. Sonnenschein und blaues Meer vermitteln eindeutig ein besseres Lebensgefühl als Wolken und Regentropfen. Bei grauem Himmel fühlt es sich manchmal an, als würde das Leben an einem vorbeiziehen. Warum das so ist? Keine Ahnung, aber Sonnenstrahlen beleben eben.

Bei mir ist das so. Vielleicht war ich in irgendeinem vorherigen Leben eine freche Nixe oder eine Art von Sonnenanbeterin? Ein netter Gedanke, doch meine vorherigen anderen Leben werden wohl für immer ein Geheimnis bleiben. Falls ich schon einmal gelebt haben sollte! Das ist aber wahrscheinlich doch eher nicht der Fall, hoffe ich wenigstens. Für mich ist nur eines sicher – der Blick aufs Meer, oder besser gesagt die uneingeschränkte Weitsicht bereichert mein ganz persönliches Leben. Keine Einschränkungen in der Sicht, immer das Gefühl der Weite vor sich haben – das ist für mich Lebensqualität!

Laut Lothar Seiwert, einem schlauen Autor von vielen interessanten Büchern, gehört zur Lebensqualität von jedem Menschen unbedingt noch ein ganz wichtiges Wort mit vier Buchstaben. Das Wörtchen nein! Er hat mit Sicherheit recht, denn das Wörtchen nein steht an der Spitze der Waffen gegen Zeitfresser. Aber warum fällt uns das Neinsagen so schwer? Will man andere nicht vor den Kopf stoßen, erhofft man sich Anerkennung und Lob? Will man Mitmenschen nicht verletzen oder möchte man es allen recht machen? Diese – oder andere Gründe könnten stimmen. Aber warum macht man das? Ich frage mich das deshalb, weil man von den Nutznießern meistens wenig Anerkennung bekommt und wenn es ganz krass hergeht, wird man sogar noch ausgenutzt. Auch nicht Sinn und Zweck der Aktion, oder?

Was macht man mit schlechten Angewohnheiten? Richtig, man versucht sie abzulegen. Man ändert sich so gut es geht. Doch Ballast kann man erst abwerfen, wenn man fähig ist, öfter nein zu sagen! Laut Lothar Seiwert sollte man erst im kleinen Kreis üben. „Jetzt nicht. Ich bin eine Stunde faul.“ Dann steigern: „Ich bin heute faul.“ Bis man bei jeder Gelegenheit Grenzen ziehen und sagen kann: „Nein, das ist mir gerade zu viel, das mag ich jetzt nicht machen.“ Das ist das Ziel! Hat man diese Hürden erst einmal geschafft, sollte man sich am Ende eines Tages fragen, wie viele Sachen man wirklich unbedingt im Laufe der letzten Stunden erledigen musste. Dann sollte man endgültig in der Lage sein, das Notwendige vom Unnötigen unterscheiden – und am nächsten Tag weglassen zu können. Essen, Reden, Lachen, Lieben – das sind die wirklich wichtigen Dinge des Lebens für die man mehr Zeit haben sollte!

Einen Versuch ist es auf alle Fälle wert, man kann ja nichts verlieren, oder? Nein heißt eben nein – und nicht naja, vielleicht geht’s ja doch. Ich sehe schon, dass muss ich noch üben – aber wie heißt es so klug? Richtig, Übung macht den Meister!

Dieses Gedicht ist mir heute zwischen die Finger gekommen und weil auch noch das Wochenende vor der Tür steht, schreibe ich es schnell noch hier auf. Alles Liebe und einen guten Start ins Ende der Woche, erholt euch gut!

eine Künstlerpuppe von Joke Grobben in der Ausstellung von ARTlandya

Das kleine Mädchen
Es war ein armes kleines Mädchen,
das stickte nur mit kurzen Fädchen;
ich glaube Lina war ihr Name.

Sie wurde eine schöne Dame,
war fleißig, brav und lernte gerne,
da kam ein Prinz aus weiter Ferne.
Der sagte: „Liebe gute Lina,
komm mit mir auf mein Schloss nach China.“
Dort sitzen sie nun alle beide
auf einem Thron von gelber Seide.
Joachim Ringelnatz (1883 – 1934) der eigentlich Hans Bötticher hieß …

Über ARTlandya - der Blog

Teneriffa ist eine ganz besondere Insel im Atlantik und auf ARTlandya, einer wunderschönen Finca in Icod de los Vinos erwartet euch eine verzauberte Welt mit KünstlerPUPPEN, TEDDYbären und viel Natur :-) Lasst euch überraschen und stöbert einfach in meinen Beiträgen!
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2 Antworten zu Das kleine Wörtchen NEIN

  1. Petra Venners schreibt:

    Danke, für den schönen, klugen Artikel. Für das Wörtchen „nein“ muss man lange üben und immer wieder aufs Neue. Herzliche Grüsse

    Gefällt 1 Person

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