Der Regenbogen ist für mich eine der schönsten Erscheinungen am Himmel. Stellt euch einmal vor, noch blitzt und donnert es, der Regen prasselt nieder. Plötzlich schwindeln sich ein paar Sonnenstrahlen in die Szene und unverhofft steht er am Himmel und versetzt uns in Staunen – ein bunter Regenbogen!
Seit gut einer Woche, aber vor allem seit drei Tagen ist das Wetter auf unserer Insel im Atlantik ziemlich abwechslungsreich, es ist wirklich für jeden Geschmack etwas dabei. Filomena ist da sehr kreativ. Es hat wie aus Kübeln geschüttet, der Teide hat sich seine weiße Winterhaube übergestülpt und wenn sich zwischendurch die Sonne durch die Wolken gekämpft hat, haben Regentropfen und Sonnenstrahlen faszinierende, bunte Bögen in die Landschaft gemalt – los colores del arcoíris.

Gerade war es noch ein ganz normaler, leicht bewölkter Himmel und plötzlich taucht da ein Bogen voller Farben auf. Er spannt sich weit und bunt vom Land übers Meer. Irgendwie real aber trotzdem nur eine Sinnestäuschung, die wunderschön ist und die Seele streichelt.

„Die Arbeit läuft nicht davon, während du dem Kind einen Regenbogen zeigst.“ sagt eine östliche Weisheit
In der Mythologie vieler Kulturen ist der Regenbogen das Bindeglied zwischen der Welt der Götter und den Menschen. Die Ureinwohner in Australien verehren wahrscheinlich auch aus diesem Grund die Regenbogenschlange als Schöpfer der Welt, bei den alten Griechen reiste Iris als Botin der Göttin Hera auf dem Regenbogen vom Himmel, oder besser gesagt vom Olymp, auf die Erde. In der irischen Mythologie hat der Leprechaun seinen Goldschatz am Ende des Regenbogens vergraben. Gefunden wurde er allerdings bis jetzt noch nicht.

Laut einer uralten Prophezeiung der Indianer werden nach der Verwüstung der Erde die „Krieger des Regenbogens“ die Erde bevölkern. Dafür haben wir allerdings nicht auf die große Verwüstung warten müssen, das ist auch heutzutage schon so, oder? Aber die Indianer wussten damals wahrscheinlich noch nicht, dass die Welt kugelrund und groß ist und außer ihrem Volk noch viele andere Rassen darauf verteilt sind. Und wer weiß, was sie damals unter Verwüstung der Erde verstanden haben? Ich weiß es nicht.
Ach ja, Greenpeace hat den Regenbogen zu seinem Erkennungszeichen ernannt und sein Flaggschiff auf den Namen „Rainbow Warrior“ getauft.
Im weltweiten Wissen habe ich zum Thema Regenbogen noch folgende Information gefunden: „Regenbögen entstehen durch Spiegelung und wellenlängenabhängige Brechung des Sonnenlichts in den annähernd kugelförmigen Wassertropfen einer Regenwand oder -wolke. Dazu hat der Beobachter die Regenwand vor und die Sonne hinter sich. Als ein nicht alltägliches und beeindruckendes Naturschauspiel haben Regenbögen ihre Spuren in der Kulturgeschichte der Menschheit hinterlassen und sind zudem ein in unzähligen Kunstwerken dargestelltes Bildmotiv. Da der Regenbogen weltweit bekannt und mit zahlreichen positiven Attributen versehen ist, hat er auch immer wieder Einzug in die Symbolik gehalten. Er bringt meist Vielfalt zum Ausdruck. Mythen sprechen ihm oft die Rolle eines Mittlers oder einer Brücke zwischen Götter- und Menschenwelt zu.“

Eigentlich alles nette Geschichten und es gibt mit Sicherheit noch viele mehr. Sie gefallen mir alle – durch die Bank, aber mein Favorit ist eindeutig das irische Männchen, das am Ende des Regenbogens einen Topf voll Gold vergraben haben soll. Vielleicht finde ich ihn ja einmal? Mit viel Glück müsste es doch möglich sein. Na, ich bin dann mal weg. Heute wird es nichts mehr mit der Suche nach dem Schatz. Es ist weit und breit kein Regenbogen mehr zu sehen – aber morgen ist ja ein neuer Tag!