Die Sonne scheint, der Himmel ist blau und nachdem wir am Wochenende arbeiten und nicht faulenzen, gönnen wir uns am Wochenbeginn eine Auszeit. Noél Coward hat einmal geschrieben: „Nichtstun macht nur dann Spaß, wenn man eigentlich viel zu tun hätte.“ Und daran halten wir uns eben. Ein Ausflug an die Küste ist immer eine gute Entscheidung und dafür müssen wir auch gar nicht weit fahren. Die Auswahl ist sogar in unserer direkten Nachbarschaft wirklich groß, aber da wir noch eine Kleinigkeit in Puerto de la Cruz erledigen wollen, landen wir am Strand von Los Realejos, en la Playa de El Socorro.

Meeresrauschen, ruido del mar oder ruido del romper de las olas auf spanisch, tut besonders der Seele gut. Sobald ich am Strand bin, verändert sich die Welt. Der Tag verwandelt sich und der Blick wird weit. Kein Wunder, denn der Horizont ist in ungreifbarer Ferne gerückt. Es gibt nichts, was die Sicht einschränken könnte. Aber warum wirkt das Geräusch der brechenden Wellen so entspannend? Mit Ruhe und Stille kann es nichts zu tun haben. Den Lärmpegel könnte man mit Sicherheit auch in einen Bahnhof oder auf eine Kreuzung mitten in der Stadt verlegen, denn die Brandung ist meistens ziemlich gewaltig und laut. Mich erinnert das Geräusch sogar sehr oft an eine stampfende Dampflokomotive.

Doch trotz dem krachenden Lärm sinkt der Blutdruck und schöne Gedanken erzeugen bunte Bilder im Kopf. Die wechselnden Blautöne im Wasser, wärmende Sonnenstrahlen, die die Wassertropfen in glitzernde Kristalle verwandeln, Licht, das über die Wellen tanzt und weißen Schaumkronen, die den Strand einrahmen verleiten mich zum Träumen und Tagträume sind einfach herrlich! Plötzlich ist der Alltag weit weg…

Ich könnte stundenlang so an der Küste sitzen und dem Spiel der Wellen zuschauen. Durch die kräftigen Wellen verteilen sich hier an der Küste auch ziemlich viele Wassertröpfchen in der Luft. Die Küstenlandschaft Richtung San Juan de la Rambla ist in einen zarten Wasserschleier gehüllt und wenn man genau hinschaut, sieht man, wie die einzelnen Nebelvorhänge vom Meer Richtung Land aufsteigen. Tief einatmen!

Dabei verfliegt die Zeit wie im Flug und es wird nie langweilig. Am Strand von El Socorro sorgen dann auch noch immer ein paar Wellenreiter für Unterhaltung. Bleiben sie auf dem Brett stehen oder fallen sie jeden Moment kopfüber ins Wasser?

Falls jetzt jemand von euch jetzt auch Sehnsucht nach Meer bekommen hat könnt ihr euch ja wenigstens das Gefühl von Sonne und Meer nach Hause holen. Ihr braucht allerdings eine große Muschel dafür. Genau gesagt nicht die einfachen, flachen Muschelschalen sondern ein Haus der großen Meeresschnecke. Wenn man sich die ans Ohr hält, kann man zumindest das Rauschen des Meeres hören – auch wenn die Ferien noch in der Ferne liegen und man zu Hause im Zimmer sitzt.
Oh, wie ich mich danach sehne , wieder am Meer zu stehen und den Wind zu spüren !!!!!!!!🥰
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Schön geschrieben. Da sind wir schon zwei – ich könnte auch stundenlang an der Brandung stehen und dabei zusehen, wie sich die Wellenkämme brechen und neue Wellen entstehen. Das Geräusch – vielleicht ist es die Gleichförmigkeit? Wie ein fahrender Zug, in dem man sitzt. Tuk-tuk… tuk-tuk… ein richtiges Einschlafgeräusch. Das Meer ist für mich nicht mal fürs liegen am Strand gut, sondern eben dafür, den Wellen zuzusehen. Und eventuell Muscheln zu sammeln. Steinchen. Strandgut. Mit vollen, sandig-nassen Taschen wieder nach Hause (zum Hotel, in die Ferienwohnung, zum Zelt…) stampfen. So, jetzt muss ich aber aufhören, sonst tippe ich dir noch ganze Romane hin… 😉
Liebe Grüße
Kasia
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danke für dein Lob – und schade, dass du nicht mehr geschrieben hast… ich hätte deinen Roman gerne gelesen 🙂
Liebe Grüße von der Insel
Ingrid
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Traumhaft schöne Bilder die große Sehnsucht aufs Meer in mir auslösen!
Liebe Grüße von Hanne
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