Auf Teneriffa, aber auch auf anderen Kanarischen Inseln, gibt es eine besonders schöne Art von Mohnblumen. Die zarten Blüten dieser Blume leuchten nicht wie gewohnt rot, orange oder sogar zart violett sondern dottergelb bis orange. Ihr habt vielleicht schon davon gehört, aber ihr könnt euch bestimmt nicht vorstellen, wie schön das ist.
Todos los años, es zahlt sich alle Jahre wieder aus, in der Zeit zwischen Ende April bis Ende Mai wenigstens einmal die Strecke durch den Esperanza Wald Richtung Arafo zu fahren. In diesen Wochen verwandelt sich die sonst so grüne und zum Teil steinige Landschaft in ein goldgelbes Blütenmeer. Schuld daran ist ist der Kalifornische Goldmohn mit seinen gelben bis orangefarbenen, zarten Blüten.

Wir fahren eigentlich immer die Strecke über La Laguna und Esperanza. Keine Ahnung warum, aber wahrscheinlich auch deshalb, weil es aus Icod de los Vinos kommend der kürzeste Weg ist. Das ist aber gar nicht wichtig. Einige viele Kilometer nach dem kleinen Ort gibt es die Abzweigung Richtung Arafo und genau dort, an dieser Kreuzung beginnt die Welt des Goldmohns. Nachdem wir uns im vergangenen Jahr um diese Zeit bekanntlich nicht auf der Insel bewegen durften, haben wir uns gestern Nachmittag auf den Weg gemacht. Ein Jahr Pause ist eindeutig genug.
Der Kalifornische Mohn, mit dem botanischen Namen eschscholzia californica wird auch noch Kalifornischer Kappenmohn oder Goldmohn genannt. Bei den Spaniern heißt die Blume amapola amarilla. Für die zarten Blumen gibt es aber noch eine lustige Bezeichnung. Wegen der Form der Knospen, aber auch wegen ihrer Wirkung gegen Schlaflosigkeit, wird sie oft liebevoll Schlafmützchen genannt. Da sich die Knospen mit dem Sonnenlicht öffnen, findet man sie während des Tages nur mit ein bisschen Glück.
Bei diesem Mohn handelt es sich um einen Immigranten, denn irgendwann ist er auf den Kanarischen Inseln sozusagen eingewandert oder besser gesagt eingeschleppt worden. Seine Heimat ist Kalifornien und dass er heute in vielen Ländern der Welt zum Teil als Unkraut wächst, sind mit größter Wahrscheinlichkeit die Goldsucher schuld. Als der Traum des Kalifornischen Goldrauschs für die meisten Männer aus geträumt war, verließen viele von Ihnen Kalifornien übers Meer. Sie schifften sich in San Francisco ein, um ihr Glück in Chile, Neuseeland und Australien zu suchen. Die Schiffe nahmen Sand von San Francisco als Ballast mit und es wird vermutet, dass sich der Mohn so auf der Welt verbreitete.

In ihrer alten Heimat Kalifornien und Mexiko wurde die Pflanze von den Indianern als Heilpflanze genutzt. In der Homöopathie und in der Medizin werden noch heute die Substanzen dieses Mohns verwendet, denn sie fördern den Schlaf und haben eine leichte krampflösende und schmerzstillende Wirkung. Aber Vorsicht! Niemand sollte selbst damit herum experimentieren, denn die ganze Pflanze ist an und für sich giftig! Der Kalifornische Goldmohn war sogar die offizielle Giftpflanze des Jahres 2016.

Auf dem Heimweg haben wir noch am Strand von Güímar, genau genommen in Puertito de Güímar eine Pause gemacht. Seht ihr diesen tollen Sandstrand? Dieser Abschnitt heißt Playa del Cabezo und hier dürfen auch Hunde mit an den Strand. Für uns war es der perfekte Platz für eine gute Osterjause. Wir haben die letzten Sonnenstrahlen genossen und uns dann zufrieden und gestärkt auf die Heimfahrt gemacht.
Wenn ihr noch mehr über den goldenen Mohn aus Kalifornien lesen und die Fotos aus den letzten Jahren sehen wollt – hier sind die Links zu den Berichten der Goldmohn oder der Mohn mit dem Hut oder den Beitrag Teneriffa im Goldrausch. Viel Vergnügen beim Durchblättern und vielleicht könnt ihr euch die Blumenpracht ja selbst einmal ansehen, der Goldmohn blüht ja alle Jahre wieder …
Sehr interessant, danke. Wie einsam der Strand ist, einfach wundervoll. Wir wären so gerne bei euch und würden mit euch durch die Täler ziehen. Aber….. wir drucken das noch durch….. Bussale.
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