Heute ist der achtundzwanzigste des Monats und weil wir kein Schaltjahr haben, auch der letzte Tag im Februar. Vor genau einer Woche stand am Montag ein besonderes Datum im Kalender. Der 22. 02. 2022. Man kann es drehen und wenden wie man will, dieses Datum liest man von vorne und von hinten gleich. Die Fachleute nennen es ein kalendarisches Palindrom, für mich ist es ein schönes Zahlenspiel. Auf das nächste Datum dieser Art müssen wir allerdings noch ein paar Jährchen warten, genau genommen wird es erst am 03.02.2030, also in acht Jahren, so weit sein.
Man kann auch mit Buchstaben herrlich spielen. Es gibt sowohl Wörter aber ebenso ganze Sätze, die vorwärts und rückwärts gelesen den gleichen Sinn ergeben. Auch wenn sie nicht wirklich Sinn machen. Ein Esel lese nie oder ein esel lesE niE Und dann wäre da noch das Anagramm, wo man ein Wort zwar ebenfalls rückwärts lesen kann, die aneinander gereihten Buchstaben dann aber eine andere Bedeutung bekommen. Nebel und Leben oder Lager und Regal fallen mir dazu spontan ein.
Was habe ich am 22. 02. 2022 gemacht? Wir haben ein bestimmtes Geschäft für Schmuckzubehör in Santa Cruz gesucht. Ein Bekannter hat uns davon erzählt und da ich schon seit Wochen nach ganz bestimmten Lavaperlen suche, hatte ich die Hoffnung, sie dort zu ergattern. Wir leben zwar auf einer Insel, die eigentlich ein einziger Berg ist. Ein Berg, der aus verschiedenen Lavaschichten in allen Farben und Formen besteht. Überall stolpert man über Steine aus Lava, aber ich konnte noch niemanden ausfindig machen, der daraus Perlen herstellt.

Lange Rede kurzer Sinn – wir haben nach langem Suchen das Geschäft nicht gefunden und so muss ich meine Augen und Ohren wohl oder übel weiter offen lassen. Irgendwann wird es sich ergeben und ich werde finden wonach ich suche. Das Leben ist eben kein Wunschkonzert. Egal.


Positiv bleiben ist die Devise und deshalb haben wir den Tag am Strand von Santa Cruz, la Playa de las Teresitas, ausklingen lassen. Im Hafen lag an diesem Tag die AIDAnova vor Anker. Ein riesiger Koloss aus Metall, der mit seinen 22 Decks den Hochhäusern der Stadt durchaus Konkurrenz machen kann.


Geschmäcker sind zum Glück ja verschieden, aber auf so einem schwimmenden Hochhaus möchte ich keinen Urlaub machen. Da würde mich so ein Segelschiff wie die Amundsen schon mehr reizen.

„Die AIDAnova ist das größte Kreuzfahrtschiff, das jemals in Deutschland gebaut wurde und es ist das sauberste. Als weltweit erster Ozeanriese fährt die AIDAnova mit Flüssigerdgas (LNG). So lässt sich der Ausstoß von Feinstaub und Schwefeloxiden vollständig vermeiden; Stickoxide und Kohlendioxid werden deutlich reduziert. Für diese Technologie hat die Bundesregierung das Schiff mit dem Umweltsiegel Blauer Engel ausgezeichnet – als erstes Kreuzfahrtschiff überhaupt.“ habe ich auf der Seite der Meyerwerft gelesen. Das klingt alles ganz gut und sauber, aber wie kommt das Flüßiggas zum Kreuzfahrtschiff? Vielleicht mit diesem Schiff, das ganz in der Nähe liegt?


Die AIDAnova wird zwar als besonders umweltfreundlich bezeichnet, aber in Deutschland funktioniert das schon einmal nicht. Die vier starken Motoren im Schiffsbauch sind eigentlich für den Betrieb mit emissionsarmen LNG, Liquefied Natural Gas, gebaut, aber um Flüssiggas zu tanken, muss die AIDAnova erst einmal mit Diesel nach Eemshaven in den Niederlanden fahren. In Deutschland dürfen LNG-Schiffe nämlich nur von LKWs aus betankt werden und so befüllt das Tankschiff Cardissa aus Antwerpen die drei Spezialtanks des Kreuzfahrtschiffes. Das Schiff auf dem Foto ist übrigens nur ein ganz normaler Frachter und hat nichts mit Flüßiggas zu tun.



Wir haben noch eine Stunde Sonnenschein am Strand genossen und sind anschließend gemütlich nach Hause gefahren. Solange die Sonne scheint ist es im Moment angenehm warm, aber sobald sie verschwindet, wird die Luft doch ziemlich frisch. Es ist eben Winter – auch auf der Insel des ewigen Frühlings…