Los Reyes Magos

Das Christkind, der Weihnachtsmann und sogar Santa Claus und seine Rentiere dürfen bereits ihren wohlverdienten Urlaub genießen, aber die drei Männer aus dem Morgenland haben heute auf der Insel sehr viel zu tun. Sie sind dafür verantwortlich, dass die Kinder endlich ihre Geschenk bekommen.  Wenn ihr also der Meinung seid, Weihnachten sei bereits Schnee von gestern, habt ihr euch getäuscht!

Auf Teneriffa haben die Heiligen Drei Könige mit ihren Pagen und einem farbenprächtigen Hofstaat ihren großen Auftritt. Sowohl in unserem kleinen Städtchen Icod de los Vinos und – vielleicht – auch bei euch. Mit einem großen Unterschied. Auf Teneriffa sind die Majestäten mit Geschenken, los regalos, beladen und in Österreich wollen sie Spenden von euch haben. Die einen geben – die anderen nehmen, wie so oft im Leben. Ach ja, noch etwas, in Spanien werden sie nicht die heiligen sondern die magischen Könige, los Reyes Magos, auf deutsch wahrscheinlich soviel wie die Drei Weisen aus dem Morgenland, genannt.

Gefeiert wird heute auf der Straße. Mit prunkvollen Festwägen und begleitet von vielen Pagen in farbenprächtigen Gewändern, ziehen Gaspar, Melchor y Baltasar durch die Straßen der Orte. La Cabalgata wird dieser Umzug genannt und wenn er in der Nacht zu Ende ist, bekommen die Könige vom Bürgermeister höchstpersönlich den golden Schlüssel der Stadt überreicht. Mit diesem wertvollen Generalschüssel können sie für eine Nacht sämtliche Türen des Ortes öffnen und die Geschenke für die Kinder da lassen. Das Christkind kann ja durch Fenster und Türen fliegen, Santa Claus muss sich durch einen Kamin quetschen und die drei Männer aus dem Morgenland können ganz bequem durch die Tür marschieren. Irgendwie ungerecht, oder?

Heute Nacht verteilen die Könige aus dem Morgenland also endlich ihre Geschenke, das Warten hat ein Ende. Natürlich nur, wenn man sich den Rest des Jahres gut benommen hat, sonst gibt es leider lediglich ein paar Stückchen schwarze Kohle. Die Kohle ist zwar aus Zucker, aber diese Kreation zu kosten lohnt sich nicht – sie schmeckt schauderbar. Glaubt mir, ich habe es ausprobiert.

Am 7. Jänner ist der Zauber dann auch auf der Insel endgültig vorbei und der Alltag schlägt wieder erbarmungslos zu. Ab Montag glitzert und leuchtet die Welt zwar um viele Lichter und symbolische Edelsteine weniger – aber es dauert ja nicht mehr lange, dann sind wir mitten im Karneval!

8 Gedanken zu “Los Reyes Magos

  1. Nach den ausführlichen Beiträgen zum Weihnachtsbrauchtum und dem letzten Satz hier habe ich mich auf ähnlich schöne Berichte vom Karneval auf Teneriffa gefreut, denn ich in sehr lebhafter Erinnerung habe. Doch dazu kam leider nichts. Vielleicht nächstes Jahr?

    Ganz wunderbar übrigens der Beitrag zu den Fabelwesen. Dank dafür!

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  2. Ola

    Hallo, gerade habe ich deine Blogadresse weiter gegeben an Royusch, der gerne was über Teneriffa wissen wollte. Ich werde demnächst alle deine wundervollen Artikel noch einmal von vorne bis hinten lesen. Zum Mitschreiben und Pläne machen. Nächsten Winter will ich mindestens 14 Tage hier raus. Eine süße kleine Ferienwohnung im Süden der Insel, nicht gerade in der Mitte des Trubels und ein Auto zum Insel erobern. Ich freu mich schon jetzt, während ich ins trübe, nasse Grau starre, das jetzt seit Monaten das Wetter prägt. Wird jedes Jahr schlimmer.

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    1. Ich wünsche dir viel Vergnügen und ich werde mich bemühen, noch viele interessante Beiträge zu schreiben. Es gibt soo viel zu sehen auf der Insel, da ist für jeden etwas dabei. Aber jetzt erst einmal ein tolles Wochenende für dich und liebe Grüße von der Insel. Ingrid

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  3. Tja – andere Länder – andere Sitten.

    Ich bin schon gespannt ob die Sternsinger Morgen bei mir anschellen. Im letzten Jahr hatten sie eigentlich zu meiner Mutter gewollt, aber die hatte nicht geöffnet.
    Diesmal müßte ich selbst auf ihrer Liste stehen – muß gleich mal was für sie bereit legen. Oft sind sie ja recht früh am Morgen unterwegs.

    Liebe Grüße
    Trude

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      1. Ja – das machen sie.
        Die Pfarre hat allerdings darauf aufmerksam gemacht, daß es sein kann, daß nicht jedes Gemeindemitglied besucht wird. Es haben sich wohl zu wenig Kinder gemeldet.
        😘😎

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